So schützt du dich durch Datensicherung vor Datenverlust

So schützt du dich durch Datensicherung vor Datenverlust

Datensicherung ist eines der wichtigsten Themen, doch kaum einer kümmert sich ernsthaft darum. Bis es zu spät ist und alle deine Daten verloren sind. Um dem Verlust vorzubeugen, gibt es heute einen Intensivkurs in Sachen Datensicherung.

Was ist Datensicherung?

Wer einmal in der Serviceabteilung oder im Computer-Verkauf gearbeitet hat, kann ein Lied davon singen, wie oft Kunden von Datenverlusten erzählen. Oft wird gespart, weil die 50 Euro-Festplatte zu teuer sei. Ist das Kind in den Brunnen gefallen, wird geschimpft und gelegentlich Schadenersatz gefordert.

In jeder Bedienungsanleitung von Geräten und Festplatten steht geschrieben, dass der Nutzer für die Sicherung verantwortlich sei und keine Haftung für Verluste im Defektfall übernommen wird. Daraus geht hervor: die Herstellergarantie greift nicht für Datenverluste, sondern ausschließlich für Gerätedefekte!

Standardmäßig befinden sich deine Daten auf einem Gerät (Computer, Notebook, Smartphone, Tablet). Viele nutzen keine Datensicherung, sodass ihre Informationen im Fall eines unvorhergesehenen Defekts gelöscht oder beschädigt werden.

Dabei gibt es zahlreiche Methoden zum Sichern deiner Daten. Datensicherung bedeutet, deine Daten an zwei Orten gleichzeitig aufzubewahren. Keinesfalls lohnt es, deine Daten auf derselben Festplatte im selben Gerät zu speichern! Auch nicht auf einer zweiten Festplatte innerhalb des Geräts! Beim Kurzschluss sind wahrscheinlich beide Festplatten beschädigt.

Beispiel:
Du willst deine Aufnahmen auf dem Notebook im Ordner „Fotos“ sichern. Hierzu willst du sie auf einen externen Datenträger kopieren (nicht verschieben!). Welche Datenträger und Speichermedien infrage kommen, erläutere ich später. Sie sind jetzt auf Ort A (Notebook) und Ort B (z. B. externe Festplatte) gleichzeitig gespeichert.

Ganz wichtig, weil es in der Praxis andauernd vorkommt: Datensicherung bedeutet nicht, alle deine Fotos auf das Speichermedium zu verschieben, wodurch sie vom Notebook gelöscht werden! Geht nun dein Speichermedium kaputt, sind die Daten ja trotzdem weg. Eine Wiederherstellung setzt das Vorhandensein an Ort A UND Ort B voraus.

Fachleute sprechen von einer sogenannten Datenredundanz. Erleidet dein Hauptgerät einen Defekt, hast du dein Sicherungslaufwerk. Ein anderer Begriff für deine Sicherung ist „Backup“, eingedeutscht aus dem Englischen.



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Worin unterscheiden sich Backups?

Man unterscheidet zwischen zwei Typen der Datensicherung:

Vollständiges Backup

Du kopierst ALLE Daten. Die erste Sicherung dauert – je nach Datenmenge – bis zu mehrere Stunden. Während des Vorgangs werden alle Daten von Ort A nach Ort B kopiert.

Inkrementelles Backup

Ist die erste Datensicherung in Form des vollständigen Backups bereits erfolgt, kopierst du nur die veränderten Dateien seit der letzten Sicherung. Die Software nimmt einen Abgleich deiner Dateien vor. Das ursprüngliche Sicherungsarchiv des vollständigen Backups darf nicht gelöscht werden. Sieh das inkrementelle Backup als Ergänzung an.

Welche Möglichkeiten der Datensicherung gibt es?

Manuelles Kopieren

Du wählst deine zu sichernden Ordner aus und kopierst sie von Hand auf das Speichermedium. Handelt es sich um einen Ordner, den du jedes Mal ohne Aufwand löschen kannst, durchaus verlässlich.
Zeitintensiv ist es dennoch. Lege (je nach Wichtigkeit) mindestens einmal wöchentlich die Sicherung an. Vergisst du sie oder mangelt es an Zeit, läufst du Gefahr, im Defektfall einen Teil der Daten zu verlieren. Immerhin verlierst du nicht alles.

Software zur Datensicherung

Die Software erledigt das Kopieren der Dateien für dich. Du wählst die zu sichernden Ordner aus, um die sich die Software kümmern wird. Deine Datensicherung erfolgt per Knopfdruck oder automatisch (lässt sich in der Software einstellen). Je nach Software ist die Sicherung des gesamten Computers einschließlich Betriebssystem und installierter Programme möglich.

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Es gibt Software, die automatisch sichert, sobald du eine Festplatte anschließt. Festplatten des Herstellers Western Digital mit beiliegender Software eignen sich bestens. Die Software erkennt die angeschlossene Festplatte und führt die Datensicherung aus.

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Alternativ gibt es Software, die auf Netzwerkspeicher sichert. Im Regelfall sind Netzwerkspeicher 24 Stunden angeschlossen und der Kopiervorgang erfolgt ohne deinen Eingriff im Hintergrund. Schaue beim Kauf eines Netzwerkspeichers, ob der Hersteller eigene Software beilegt oder kostenfrei zum Download anbietet, ehe du einkaufst.

Integrierte Sicherung im Betriebssystem

Die Betriebssysteme bieten dir ab Werk softwareseitige Datensicherung an. Ein Blick auf die Details lohnt sich, was gesichert wird. Bei Mobilgeräten sind nicht immer alle Daten gesichert, sondern Dinge wie Notizen, Fotos/Videos oder Kontakte.

Apple bietet dir an, alle Daten in die iCloud zu sichern (Stand Anfang 2018: 5 GB gratis). Reicht dir der Gratisspeicher nicht, erwirbst du über Speicherpläne mehr Speicherplatz. So lassen sich mehrere Geräte wie Apple iPhones und iPads sichern. Besonders raffiniert ist der Umstieg auf ein neues Gerät, denn bei der Einrichtung spielst du das Backup aus der iCloud ein und die Geräteeinrichtung ist so gut wie erledigt. Deine Apps werden erneut aus dem App Store heruntergeladen und Daten aus der Sicherung übernommen.

Ebenso prominent unter Apple-Nutzern ist die Software „Time Machine“, die ins Betriebssystem Apple macOS integriert ist und nichts zusätzlich kostet. Hierbei wird stündlich eine Hintergrundsicherung durchgeführt, solange dein Speichermedium angeschlossen ist. In Verbindung mit einem Netzwerkspeicher musst du dich um nichts kümmern.



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Welche Speichermedien gibt es?

Software bringt dir ohne passende Hardware überhaupt nichts. Die folgenden Speichermedien eignen sich für Datensicherungen:

  • Externe Festplatte
  • USB-Sticks und SD-Karten (nur für kleinere Datenmengen, sonst Festplatte)
  • Externe SSD
  • Externe SSD im Eigenbau (SSD + Festplattengehäuse)
  • Netzwerkspeicher und Heimserver (NAS-Systeme, Apple Time Capsule, Festplatte am Router angeschlossen)
  • Cloud-Speicher (Sicherung in die Cloud schieben)

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Cloud-Dienste/Speicher

Im Grunde genommen ist das Verfahren wie bei der „Software zur Datensicherung“, nur dass die Software automatisch deine Daten ins Internet überträgt. Zwingende Voraussetzung ist eine rasante Internetleitung mit hoher Upload-Geschwindigkeit. Wenn du „DSL 200.000“ hast, bezieht sich diese Geschwindigkeit stets auf die Download-Geschwindigkeit. Der Upload fällt viel geringer aus und ist vom Vertrag abhängig. Bei großen Datenmengen scheidet die Cloud-Sicherung meist aus.

Entscheidend ist, kein Missverständnis entstehen zu lassen: Daten, die generell in deiner Cloud gespeichert sind, bedeuten nicht unbedingt eine Datensicherung (z. B. deine Dropbox). Geht etwas schief, könnten die Daten verschwinden (kommt aber nur extrem selten vor, in der Regel durch das Löschen des Benutzers).


Warst du schon von einem Datenverlust betroffen? Teile jetzt deine Meinung unten in den Kommentaren oder auf Facebook mit uns!


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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.