Tipp des Monats: Das Videospiel Spec Ops: The Line

Tipp des Monats: Das Videospiel Spec Ops: The Line

Mit Spec Ops: The Line hat das deutsche Entwicklerstudio Yager Development 2012 ein stark von der Story getriebenes Videospiel auf den Markt gebracht. Auch wenn du vielleicht nicht der größte Freund von Videospielen bist, lege ich dir Spec Ops: The Line sehr ans Herz. Warum? Das will ich dir nicht vorenthalten.

Worum geht es bei Spec Ops: The Line?

Als ich Spec Ops: The Line nach dem Erscheinen gespielt habe, wusste ich im Vorfeld nicht viel darüber. Alles, was ich wusste, war der Schauplatz, an den das Spiel uns entführt: Dubai – nach einem Sandsturm. Die Stadt ist daraufhin evakuiert worden. Hier und da habe ich mir einen Gameplay-Trailer angesehen und von den Diskussionen um das Spiel gehört (aber nicht gelesen, um nicht gespoilert zu werden).

Inmitten der sandigen Wüste ragen die von Menschen erschaffenen Wolkenkratzer in die Lüfte. Wir schlüpfen in die Rolle von Captain Martin Walker und gehen mit den Kameraden Adams und Lugo auf ein Himmelfahrtskommando.

Sechs Monate vor dem Spielstart erschütterten die Sandstürme Dubai und die Regierung hat das Gebiet mittlerweile aufgegeben. Hilfe für die im Sand eingeschlossenen Bewohner folgte nicht. Die Einheit von Colonel John Konrad hat seine Befehle verweigert und ist vor Ort geblieben, um bei der Evakuierung zu unterstützen. Ihre Karawane sollte ungefähr 1000 Zivilisten in Sicherheit bringen, kam allerdings nie an. Der Kontakt brach aufgrund der anhaltenden Stürme ab.

Jetzt werden wir reingeschickt, als es ein Lebenszeichen gibt, um einen Geheimauftrag auszuführen. Was man nicht weiß, ist wie sich die Lage im Verlauf der Geschichte entwickelt.



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Story mit Tiefgang

Da mein Tipp der Woche keine Storyelemente spoilern soll, gehe ich nur allgemein auf das Spiel ein. Vom Gameplay her empfand ich Spec Ops: The Line als einen Standard-Shooter in der Third Person-Ansicht. In Erinnerung geblieben ist die Story. Bis heute. Yager hat sich etwas grandioses getraut und um es kurz zu machen: Ende und Verlauf der Geschichte hinterlassen Spuren. Insbesondere, als mir die Tragweite dessen klar wurde, wohin alles führt.

Wer erwartet, es handele sich bei Spec Ops: The Line um ein gewöhnliches Spiel mit flacher Story, wird schnell eines besseren belehrt. Immer wieder setzt uns das Spiel unter Druck – oder gibt keine Hilfestellung, nimmt uns gar die Kontrolle, was ich in der Form nirgendwo erlebt habe. Kann man eine Situation zum Guten wenden?

Wird der Krieg in diesem Spiel verherrlicht, wie es Shootern heutzutage fälschlich vorgeworfen wird? Ganz und gar nicht. Spec Ops: The Line ist als Anti-Kriegsspiel aufgestellt und zeigt das umso deutlicher, je tiefer die Story greift. Nicht nur einmal habe ich schwer schlucken müssen.

Später habe ich in Foren gelesen, wie viele Spieler aufgehört haben, als es ihnen zu unangenehm wurde. Manche übten Kritik, das Spiel entspreche nicht dem, was angepriesen wurde oder sei vom Gameplay nichts Neues und Umwerfendes. Um eines unmissverständlich zu machen: die Entwickler wollten kein Spiel erschaffen, das sich super-duper spielen lässt, sondern tief ins Mark geht.



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Ende mit Stirnrunzeln

Überraschend, schockierend, nachdenklich stimmend. Das beschreibt mein Empfinden am Ende des Spiels. Am Finale angekommen, blieb mir nichts übrig, als einen langen Moment auf den Monitor zu starren, während mein Gehirn das verarbeitete, was es aufnahm. Nach dem Aufsammeln der Kinnlade grübelte ich.

In keinem Spiel zuvor (und bis heute nicht) war ich gedanklich gefesselt wie bei Spec Ops: The Line. Für schwache Nerven ist der Titel auf keinen Fall geeignet. Ziel der Entwickler war es beiläufig, den Spieler zu unterhalten. Im Vordergrund stand die Provokation, über seine eigenen Handlungen im Rahmen des Schreckens eines Krieges nachzudenken. Was wir tun, was wir anrichten und welche Folgen unsere Entscheidungen haben können.

Mein Rat für Autoren: Spiel besorgen und durchspielen. Oder als Lets Play auf YouTube ansehen, falls du nicht der Gamer bist. Stellt euch ein Buch vor, über das ihr nach Jahren noch nachdenkt. Der Aufbau der Story ist einzigartig, kein klassisches „Gut gegen Böse, bei dem das Gute alles richtig macht und gewinnt“-Szenario.

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Hast du es ausprobiert und durchgespielt? Wie sah deine Reaktion aus? Teile jetzt deine Meinung unten in den Kommentaren oder auf Facebook mit uns!


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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.