Erfahrungsbericht #2: Massive Fortschritte am Ersten Entwurf

Erfahrungsbericht #2: Massive Fortschritte am Ersten Entwurf

Meine Fortschritte am Ersten Entwurf übersteigen bei Weitem sämtliche Erwartungen. Doch wie steht es um die übrigen Buchprojekte und deren Fortschreiten? Funktioniert das Zeitmanagement in der Praxis genauso wie in der Theorie? Findet es heraus.

Die Fortschritte am Ersten Entwurf

Oh. Mein. Gott. Heute sind die ersten neun Tage seit dem Start am Ersten Entwurf vorbei und „Liebe der Todesnacht“ macht gewaltige Sprünge. Laut meiner Statistik schreibe ich etwa 1.300 Wörter pro Stunde im Durchschnitt. Ich weiß, dass ich auch schon mehr geschafft habe und suche die optimale Position/Schreibtischhöhe für meine Microsoft Surface Tastatur.

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Bisher habe ich 24.783 Wörter innerhalb dieser acht Tage geschrieben. Eigentlich nannte ich eben neun, wenn ich heute mitzähle, allerdings habe ich heute in der Mittagspause ein neues Buch zu lesen angefangen (das Buch: Das Angstexperiment von J. A. Konrath – sehr empfehlenswert!). Ich schreibe zuerst diesen Artikel, danach geht es am Ersten Entwurf weiter.

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Egal, was am Tag geschah, ich habe bislang jeden Tag mein Tagesziel von 1.555 Wörtern geschafft und täglich übertroffen. Es stimmt, wenn Autoren sagen, das wird zur Gewohnheit. Dank des Tagesziels will ich mehr erreichen und gebe mir Mühe. Allem voran ist das Gefühl, so extrem viel zu schaffen einfach nur grandios, wunderbar und beflügelnd!



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Bauchgefühl und Kritiker im Ersten Entwurf

Zwei Kontrahenten stehen sich gegenüber und der Showdown steht so kurz bevor … Bauchgefühl und Innerer Kritiker. Beides sind starke Persönlichkeiten und ich weiß eines: Sportsocke in die Schnute des Kritikers stecken und Fortschritte am Ersten Entwurf ohne Schuldgefühle erzielen.

Ja, ich gebe zu. Hier und da habe ich Absätze umgeschrieben oder Dinge ergänzt, weil mein Bauchgefühl sagte, das ginge nicht anders. Eine Hand voll Sätze wiederholen sich von der Formulierung und es gibt „XXA“-Markierungen. „XXA“ setze ich dort, wo später etwas getan werden muss oder Fakten fehlen. Scrivener sucht nach „XXA“ und listet mir alle Dokumente auf, in denen sich das Kürzel findet.

Im Vordergrund stehen Fortschritte am Ersten Entwurf für mich. Auf Biegen und Brechen will ich keine perfekte Formulierung finden, das wäre Quatsch. Die Dialoge wirken manchmal abgehackt beim Schreiben, ergeben später aber Sinn. Wort- oder Satzwiederholungen sind vorhanden. Da ich das Buchprojekt testweise als Discovery Writer schreibe, fehlen Passagen und Konflikte bewegen sich auf durchschnittlichem Niveau mit spannenden Höhepunkten (noch zu wenige, muss schlimmer werden).

All diese aufgezählten Punkte haben eines gemeinsam: die Überarbeitung. Sie werden im Rahmen der nachfolgenden Überarbeitung umgeschrieben, ergänzt und korrigiert. Früher legte ich Gewichtung auf die Richtigkeit von Formulierungen und glaubte, auch dadurch Fortschritte am Ersten Entwurf zu machen und Zeit bei der Überarbeitung einzusparen. Heute weiß ich es besser. Mit jeder längeren Korrektur reiße ich mich aus der Geschichte.

Das Bauchgefühl täuscht und der Innere Kritiker hat oft einen an der Klatsche – beim Ersten Entwurf. Der Knabe darf sich während der Überarbeitungsphase austoben, jetzt hat er sich vor sein Handy zu hocken und mich werkeln zu lassen.



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Fortschritte bei den anderen Buchprojekten

Okay, ich gebe auch das zu. Abgesehen von meinen Fortschritten am Ersten Entwurf von „Liebe der Todesnacht“ ruhen diese Woche die anderen Buchprojekte weitgehend. Zum Einen ist da diese Sommerhitze, die einem zusetzt, und auf der anderen Seite habe ich Dinge nebenher erledigen müssen.

Ich schreibe diesen Artikel am Freitag, 20.07.2018. Morgen, am Samstag, werde ich voraussichtlich wieder ins Café fahren und dort schreiben. Gemäß meiner Zeiteinteilung stehen noch zwei Pflichtstunden für „Schatten der Todesnacht“ und eine Stunde für meinen Schreibratgeber „Motivation für Autoren“ aus.

Mein Experiment, drei Buchprojekte gleichzeitig zu schreiben, beweist, wie hinfällig so etwas ist. Ja, ein paar Elemente aus „Liebe der Todesnacht“ weisen Parallelen zu „Schatten der Todesnacht“ auf und ich werde sie in die Buchplanung einarbeiten. Der Großteil der Planung weicht hingegen dem Ziel, Fortschritte am Ersten Entwurf von „Liebe der Todesnacht“ zu machen. Drei sind ein Roman zu viel.



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Funktioniert das Zeitmanagement?

Ja und nein. Dass ich so viel am Ersten Entwurf von „Liebe der Todesnacht“ schaffen würde und voraussichtlich weit vor meinem Schreibziel von 45 Tagen den Entwurf erfolgreich beende, das kommt unerwartet. Zwischendrin fällt etwas Zeit an, um bei neuen Programmen wie OmniOutliner zu schauen, wie etwas funktioniert. Das hält sich jedoch im Rahmen und verhindert nur minimal Fortschritte am Ersten Entwurf.

Meine Zeiteinteilung, in der ich feste Zeitblöcke für wöchentliche Tätigkeiten festlege, „überschreibe“ ich mit der Priorität eines Ersten Entwurfs. Ich will so schnell und zusammenhängend wie möglich den Ersten Entwurf in die Tasten hauen. Schließlich lässt sich eine leere Seite nicht bearbeiten und verbessern. Ausgerechnet an dieser Stelle offenbart sich die Schwäche von drei Buchprojekten: das Tagesziel von drei Buchprojekten zu erreichen, wäre ausgeschlossen. Es sei denn, ich plane eine längere Schreibdauer ein, erziele dann aber weniger Fortschritte am Ersten Entwurf.

Zudem lässt sich keine Vorhersage treffen, welche Szene besonders leicht oder schwer zu schreiben ist. Es gab Szenen, da habe ich verhältnismäßig langsam geschrieben und andere flossen förmlich aus der Tastatur auf den Bildschirm des iMacs.

Wie ihr seht, bleibt es spannend (vor allem für mich). Euch kann ich nur den Tipp geben: Verzweiflung bringt keinen weiter. Ihr könnt mehr schaffen, als ihr glaubt, wenn ihr anfangt. Nach dem Anfang setzt ihr die Arbeit fort. Durch Fortschritte am Ersten Entwurf werdet ihr erkennen, wozu ihr in der Lage seid.

PS: Ich könnte an beiden Buchprojekten gleichzeitig schreiben, insofern ich die Buchplanung für „Schatten der Todesnacht“ fertig hätte. Die Planung erfordert mehr Zeit als das Schreiben einer Szene und so lässt sich das nur schwer kombinieren.


Wie läuft die Phase des Ersten Entwurfs bei dir ab? Teile jetzt deine Meinung auf Facebook mit uns!


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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.