In der heutigen Zeit spielen Software-Abos eine immer bedeutendere Rolle und sogenannte Dauerlizenzen werden oft nicht mehr angeboten. Welchen Nutzen kann ich daraus ziehen oder zahle ich einfach nur mehr Geld für dieselbe Leistung?
Was sind Software-Abos?
Jeder von uns kennt Apps, die er tagtäglich verwendet. Prominente Beispiele für Angestellte, Kreative und Autoren sind die Office-Programme von Microsoft: Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Früher hat man eine Lizenz im Geschäft gekauft und konnte die Software auf ewig benutzen, sogar auf bis zu drei Computern. Jedoch sind diese Zeiten zum Teil vorbei und das Geschäftsmodell hat sich in Richtung Abonnement bewegt. Gleichzeitig schrauben die Entwickler an den verfügbaren Features und bieten verschiedene Preise an. Das erkennst du an Bezeichnungen wie „Basic, Pro und Premium“. Entwickler sehen Software nicht mehr als reine Kaufobjekte, sondern als Serviceleistung an, die durch fortwährende Updates immer besser wird.
Hier zahlst du entweder eine monatliche oder jährliche Gebühr. Gelegentlich gibt es auch andere zeitliche Einschränkungen wie etwa für einen Zeitraum von drei Monaten. Die Jahreslizenzen sind meistens günstiger als die monatliche Zahlung, dafür bist du viel flexibler, wenn du die gewünschte Software nur für eine Aufgabe und einen absehbaren Zeitraum benötigst und danach nie wieder anrühren wirst. Damals musstest du trotzdem die teure Dauerlizenz kaufen, jetzt buchst du es monatlich und bezahlst zwei Monate, kündigst wieder und hast Geld gespart.
Eines vorab: Nur weil die Zahlung wiederkehrend ist, heißt es nicht, dass Software-Abos automatisch teurer sind! Im Einzelhandel erlebe ich das immer wieder bei Kundenberatungen, denn viele rechnen erst einmal nur mit den Preisen/Euros und nicht mit dem, was sie als Gegenleistung bekommen.
Wieso sollte ich ein Abonnement bevorzugen?
Das hängt ganz von deiner Arbeitsweise ab. Bist du regelmäßig auf eine App/ein Programm angewiesen, lohnt sich der Kauf generell für dich und kostenlose Software stellt eventuell nicht das, was du brauchst, zur Verfügung. Jetzt hängt es eher davon ab, welche Lizenz für dich interessanter ist, denn im Regelfall bieten dir Software-Abos einen größeren Leistungsumfang und immer die neueste Version im Vergleich zur Dauerlizenz.
Nehmen wir Microsoft 365 (früher Office 365) als Beispiel: Hier hast du immer die neueste Office-Version inklusive aller Bestandteile, also auch Outlook für deine E-Mails, sowie 1 TB Online-Speicherplatz bei Microsoft OneDrive. Allein der OneDrive-Speicherplatz würde beim Mitbewerber Dropbox für 2 TB bereits über 100 Euro kosten, Microsoft 365 hingegen liegt bei 69 Euro jährlich für einen Benutzer und 89 Euro für bis zu sechs Benutzer (und jeder hat 1 TB Speicherplatz!). Enthalten ist zudem die Lizenz für die mobilen Apps unter Apple iOS/iPad OS sowie Google Android.
Die Dauerlizenz ohne die vorgenannten Extras kostet ungefähr 149 Euro ohne und 299 Euro mit Outlook. Wer regelmäßig mit den Office-Anwendungen arbeitet, findet im Software-Abo die günstigste Lösung mit dem größten Leistungsumfang. Außerdem habe ich nicht alle Vorteile aufgezählt!
An diesem Beispiel siehst du, dass ein Abonnement nicht automatisch schlecht ist und mehr Geld kostet. Dadurch, dass du immer die neueste Version hast, bist du günstiger dran, vorausgesetzt, du möchtest auf dem aktuellen Stand bleiben und deine Produktivität steigern. Vielleicht fragst du dich, wieso dich das angeblich weniger kostet?
Der direkte Preisvergleich
Kommt eine neue Version auf den Markt, die du kaufen möchtest/wirst? Hier ein Rechenbeispiel:
1 x Dauerlizenz = 299 Euro inkl. Outlook
Nutzungszeit: ungefähr zwei Jahre, höchstens drei bis zur neuen Version1 x Microsoft 365 = 69 Euro/Jahr = 3 x 69 Euro = 207 Euro
Ersparnis bei drei Jahren Nutzung: 92 Euro
Und diese Rechnung bezieht sich ja auch nur auf dich als einzelnen Nutzer, nicht etwa auf deine Familie. Denn eine Dauerlizenz von Office ist nur für 1 PC/Mac gleichzeitig nutzbar! Du benötigst bei 3 PCs also 3 x 299 Euro = 897 Euro. Bei der Jahreslizenz sind es dann 3 x 89 Euro = 267 Euro und sparst dann sogar schlappe 630 Euro.
Anmerkung: Entscheidend bei der Dauerlizenz ist die Geräteanzahl, bei der Jahreslizenz die Nutzeranzahl (hier ist die Anzahl der Geräte egal, du kannst es mit sechs Benutzern auch auf zwanzig Geräten nutzen!).
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Daher lohnt es sich, vorher über ein Software-Abo nachzudenken und den Leistungsvergleich in Betracht zu ziehen. Vielleicht kennst du jemanden, für den sich ein Software-Abo lohnt, das mehrere Nutzer umfasst und dann günstiger pro Person wird.
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Das ist doch nur Geldmacherei
Sicher gab es damals nur Dauerlizenzen, aber unsere Welt hat sich geändert. Heute müssen Entwickler flexibler sein und Lösungen für Teams statt Einzelanwender anbieten. Die Anwender erwarten, dass sie eine App für PC, Mac sowie Mobilgeräte bekommen, am besten automatische Synchronisation an Bord ist und die App mit anderen Anwendungen nahtlos zusammenarbeitet.
Das kostet nicht nur jede Menge Zeit und Programmierungsaufwand, sondern erhöht die Kosten für Personal und Technologien. Server müssen gemietet werden, auf denen deine Daten liegen, all das muss ausgebaut werden, weil ein Software-Abo schnell gebucht ist und dessen Benutzer rege Dateien lagern und austauschen, die wiederum gesichert werden und eine Versionierung anbieten (von derselben Datei gibt es mehrere Exemplare älteren Datums). Leider machen sich viele gar nicht erst diese Gedanken und ahnen nicht, was alles hinter einer unscheinbaren App für einen Fünfer im Jahr steckt. Damit kann sich kein Unternehmen auf Dauer finanzieren.
Zudem schreien wir Anwender förmlich nach Updates und wollen mehr Features, ob wir sie nutzen oder nicht. Schließlich sind wir nicht allein, auch du nicht, und was wir nicht nutzen, das braucht vielleicht unser Arbeitskollege jeden Tag! Die Welt ist größer und besteht aus mehr als nur uns selber.
Abonnements unterstützen Entwickler und Anwender
Ich unterstütze Entwickler gerne und nutze Software-Abos, wenn sie mir zusagen. Profitiere ich davon, warum sollte ich dann nicht auch den Entwickler durch meine Zahlungen unterstützen? Geht er pleite, fehlen mir die tollen Features! Ebenso vorbei sind die Zeiten, in denen Software-Piraterie die Alternative darstellte, weil man sich etwas wie Adobe Photoshop einfach nicht leisten konnte. Heute gibt es passende Software-Abos von Adobe für jeden Geldbeutel.
Von daher sind Abonnements nicht grundsätzlich schlecht, wobei ich natürlich nicht sagen will, dass alle Modelle fair sind. Es gibt auch überteuerte Angebote, von denen ich schon die Finger gelassen habe, weil darin nicht alles enthalten ist, was ich bräuchte (zum Beispiel ist die Installation nur auf einem Gerät möglich, was mich einschränkt bei Nutzung meines MacBooks und iMacs).
Schaue dir vorher Preise und Features an und triff dann deine Entscheidung.
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