Mache 2017 zu deinem produktivsten Jahr

Mache 2017 zu deinem produktivsten Jahr!

An Neujahr nehmen sich zahllose Menschen gute Vorsätze zur Brust. Fakt ist, dass der überwiegende Anteil an Teilnehmern sie entweder nicht lang durchhält oder gar nicht mit der Umsetzung anfängt. Auch ich habe über Vorsätze nachgedacht – seit Jahren setze ich mir keine mehr, bin aber zu dem Schluss gekommen, mit einem anderen Ansatz zu experimentieren. Statt mir Vorsätze auszudenken, lautet mein Motto: 2017 wird mein produktivstes Jahr werden!

Ein bisschen spät für Neujahrsvorsätze

2017 wird mein produktivstes Jahr werden! Das hat nicht nur mit dem Start meines Blogs am 01.01.2017 um 16:00 Uhr zu tun. Ich möchte nicht vorenthalten, auf welche Weise ich vorhabe, das Jahr nach diesem Motto zu gestalten. Wie du merkst, bezeichne ich es als Motto und nicht als Vorsatz. Ein Motto hat meiner Meinung nach motivierende Eigenschaften, ein Vorsatz dagegen steht mit einem Zwang auf derselben Stufe. Niemand lässt sich gern zwingen.

Ich schreibe diesen Artikel Mitte März und hatte eigentlich einen anderen geplant, allerdings bin ich zu dem Schluss gekommen, diesen aus aktuellem Anlass dazwischen zu schieben. Zum einen möchte ich dir Stoff zum Nachdenken an die Hand reichen und zum anderen meine Erfahrungen weitergeben. Eins vorab: Der Beitrag ist länger als gedacht (der erste Entwurf hatte 1.100 Wörter …)

Wenn du diesen Artikel im letzten Jahresquartal liest und den Entschluss fasst, das Jahr zu deinem produktivsten zu machen, steht dem nichts im Wege. Auf gut Deutsch gesagt: Scheiß drauf, ob es September oder Oktober ist! Betrachte es aus einem positiven Blickwinkel, nämlich als Übung für den Rest des laufenden Jahres. Spätestens ab dem Folgejahr wirst du routiniert sein, den neuen Lebensabschnitt besser als dein Übungsjahr zu gestalten.



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Der eiserne Wille und die Selbstdisziplin

Zugegeben, mir mangelt es an Bewegung. Da ich im Einzelhandel arbeite und den ganzen Tag auf der Verkaufsfläche stehe, während ich abends sitzend am Computer arbeite, ist es zwingend nötig, Sport zu treiben. Vielversprechende Vorhaben als früherer Sportmuffel in die Tat umzusetzen, das stand bisher auf einem anderen Blatt.

Zudem strapaziert meine innere Uhr die Nerven, weil ich in den Morgenstunden über eine Stunde vor meinem Wecker wach werde und mehr Umdrehungen als eine Waschmaschine mache. Es ist nicht nur nervig, zu früh aufzuwachen statt durchzuschlafen, sondern kontraproduktiv in Bezug auf gesunden Schlaf.

Meine Arbeitszeiten im Einzelhandel erlauben mir, abends länger wach zu bleiben und morgens später aufzustehen, doch mein Kopf spielt oft nicht mit. Gedanken und Ideen schießen einem durch die Hirnwindungen, offene Aufgabe drängen sich in den Vordergrund. Nicht zu vergessen die körperliche Fitness nach einem fordernden Arbeitstag, die gerne mal einlädt, den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

Um erfolgreich zu sein, sind eiserner Wille und Selbstdisziplin vonnöten. Der innere Schweinehund muss in der Anfangszeit an die Leine gelegt werden – und bitte, vergiss nicht, seinen Maulkorb stramm zu ziehen! In den ersten Tagen fällt es schwer, vor oder nach der Arbeit fordernde Tätigkeiten zu erledigen. Ich erzähle dir nichts Unbekanntes. Du bist erledigt, geschafft vom harten Arbeitstag, die Knochen tun dir weh und dein Sofa oder Bett freuen sich mehr auf dich, als dein Hund.

Die goldene Regel lautet: Gewohnheit. Sorge dafür, all die unbeliebten und anstehenden Tätigkeiten trotz aller widrigen Umstände durchzusetzen. Und zwar jeden Tag. Gewohnheit und tägliche Routine entwickelst du mit der Zeit, die ist nicht einfach da. Bald denkst du nicht mehr drüber nach, du tust es einfach. Dieselbe Routine hast du mit der „Faulheit“ entwickelt. Zeit, den Spieß umzudrehen! Ich weiß, wie schwer das fällt, aber bitte, versuche es wenigstens eine Woche lang durchzuhalten. Finde deinen Weg, notfalls mit mehreren Anläufen.

Wie erreiche ich erhöhte Produktivität?

Sport treiben

Um für mehr Bewegung zu sorgen, habe ich eine Investition in ein Ergometer getätigt. Mein Ausdauerziel zum Starten, ohne die (untrainierten) Muskeln zu überbeanspruchen, war es, täglich bei niedrigster Widerstandsstufe drei Kilometer zu fahren. Zugegeben, das erste Ziel war nicht fordernd. Daraus gelernt: statt zu scheitern, habe ich mich täglich gesteigert. Hätte ich das Ziel zu hoch angesetzt und wäre gescheitert – auf Wiedersehen, Herr Motivation! Tschüss! Lieber niedrig starten und steigern.

Vor dem Verfassen dieses Artikels bin ich nicht nur drei, sondern vier Kilometer auf der vierten Widerstandsstufe gefahren. Die Besonderheit liegt darin, obwohl ich diesen Beitrag verfassen wollte und von der Arbeit geschafft genug war, mich trotzdem auf das Ergometer zu setzen und zu trampeln.

Einige Bewegungsübungen alle zwei Tage beugen meinen Rückenschmerzen vor und Kraftübungen stärken die Muskulatur (und das Wohlbefinden, sportlicher geworden zu sein). Selbstvorwürfe, mich nicht genug zu bewegen, sind verschwunden.

Schlafgewohnheiten anpassen und …

Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich gelesen habe, morgens früher aufzustehen und sich produktiv zu beschäftigen. Bis vor kurzem habe ich darüber den Kopf geschüttelt und ähnliche Ratschläge gingen mir auf den Zeiger (blah, blah, darauf habe ich keinen Bock und so weiter). Bis heute. Seit einer Woche stehe ich früher auf, greife zu meinem Kindle und lese einen Ratgeber oder arbeite an meinen zeitgebundenen Aufgaben.

Ja, ob ihr es glaubt oder nicht, ich stehe jetzt jeden Tag eine Stunde früher auf und genieße das Gefühl, bereits vor meiner Arbeit Produktives zu erreichen. Und ja, es hat mich Überwindung gekostet, aber den inneren Schweinehund habe ich einfach im Bett liegen lassen. Der faule Sack fühlt da sowieso wohler.

… den täglichen Ablauf optimieren

Du erreichst deutlich mehr, indem du dich an deine eigenen Vorgaben hältst. Ich habe meinen täglichen Ablauf jüngst umfassend optimiert. Ist deine Tagesplanung effizient gestaltet, erreichst du mehr.

Mir ist aufgefallen, dass ich jeden Morgen beim Frühstücken Zeit verschwendet habe. Statt nur dazusitzen und zu frühstücken, höre ich mir jeden Morgen eine Folge meines Lieblings-Podcasts an (Empfehlung: Die SchreibDilettanten). Dasselbe tue ich während Haushaltsarbeiten und des Sports. Aus Zeitmangel haben sich hier mittlerweile über 100 Folgen gestapelt, die auf Wiedergabe warten.

Da die Zeit für Nebentätigkeiten wie Putzarbeiten genutzt wird, eignet sie sich bestens für das Anhören von Podcasts oder Hörbüchern, ohne dich von der Arbeit abzulenken. Deine Produktivität steigt ins Unermessliche und es gelingt dir, mehr Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben zu erübrigen. Die gleichzeitige Erledigung zweier Aufgaben lässt keine Wünsche offen. Meine Sorge, Sport oder Haushalt könnten mich wertvolle Arbeitszeit kosten, hat sich in Luft aufgelöst. Deine Aufgabe: Finde heraus, was du nebenbei tun kannst!

Die Gestaltung einer typischen Woche

Wo wir schon beim Thema Umgestaltung sind, neben meinem festen Wochenplan, in den ich wiederkehrende Tätigkeiten eintrage, gibt es neuerdings eine feste Zeiteinteilung in Form von Minuten-Einheiten. Darin enthalten sind 2x 60 Minuten, 3x 30 Minuten und 3x 20 Minuten für wiederkehrende Tätigkeiten, die ich in einen selbst erstellten Zufallsgenerator in Excel eingepflegt habe.

Für jede Kalenderwoche werden die Tätigkeiten per Zufall gemischt, womit ich verhindere, manipulativen Einfluss gemäß meinen Vorlieben auf die Auswahl auszuüben. Die Tabelle habe ich mir ausgedruckt und an mein Magnetboard geheftet. Jede pro Kalenderwoche erledigte Tätigkeit hake ich mit einem grünen Stift ab und füge einen roten Strich in meiner Belohnungsliste hinzu. Die Belohnungen motivieren mich, unbeliebte Aufgaben zu erledigen, weil ich unbedingt DIESEN einen Strich in meiner Liste ergänzen möchte.

Zur Erzielung der höchsten Motivation schreibe ich mit rotem Stift neben die Kalenderwoche, wie viele Wochen am Stück ich mich an den Zeitplan gehalten habe. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich bei der vierten Woche angelangt und werde gewiss nicht wieder bei null anfangen. (Vier Wochen sind vergangen, seit ich auf die Idee der Wochenplanung gekommen bin. Wie du siehst, habe ich keine ausgelassen. Sollte eine Urlaubsreise oder ein Notfall dazwischenkommen, ist es in Ordnung, eine Woche zu pausieren.)

Anmerkung: Diese Technik nutzte der Komiker Seinfeld zur Planung seiner Gags – don’t break the Chain! Fortlaufend schrieb er täglich einen neuen Gag. Hat er sich nicht daran gehalten, hat er neu angefangen, zu zählen – so motivierte er sich, das nicht zuzulassen.

Ein netter Nebeneffekt meiner Zeiteinteilung ist der gleichmäßige Fortschritt in den Arbeitsbereichen. Früher legte ich den Fokus auf Tätigkeit A, während B und C zu kurz kamen. A war wichtiger? Hmm, genau genommen bleiben B und C auf der Stelle stehen. Das macht es nicht besser – die Folge: Selbstvorwürfe aufgrund unerledigter Tätigkeiten und mangelnden Fortschritts. Erfolge in den Bereichen der Tätigkeit A zählten nicht mehr, weil B und C kritisch ins Auge fielen.



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Motiviere dich durch Belohnungen

Ich empfehle dir, meinen Artikel darüber, wie Belohnungen deine Motivation fördern, zu lesen, falls du ihn noch nicht kennst. Damit 2017 zu meinem produktivsten Jahr wird, reicht es nicht aus, den Entschluss gefasst zu haben, mein liebgewonnenes Motto zu verfolgen. Am Ball zu bleiben, ist das oberste Ziel und ich weiß, wie wichtig winzige Schritte sind. Jeder kleine Schritt führt dich deinem großen Ziel näher. Lieber kleine, statt keine Schritte.

Meine Belohnungsliste motiviert mich dazu, jeden Tag aufs Neue rote Striche in der Belohnungsliste und grüne Haken in der Wochenübersicht zeichnen zu wollen. Weil mir Striche allein nicht ausreichen, betrachte ich die Belohnungsliste aus einem anderen Winkel. Sie hängt – jederzeit sichtbar – an meinem Magnetboard über dem Schreibtisch und ein Prüfblick verrät mir, wie produktiv ich den Monat über gewesen bin. Ehrlich gesagt motiviert mich die Liste, jeden Folgemonat mehr zu erreichen als im vergangenen. Wenn du die Auswertung am Ende des Monats durchführst, willst du auf Teufel komm raus den Zuwachs feiern.

Das A und O: Schluss mit Aufschieberitis

Kein Mensch kann sich von Aufschieberitis freisprechen. Darunter versteht man das Verschieben von Aufgaben, auf die man aktuell keine Lust hat. Entweder, weil sie umfangreich sind oder keinen Spaß bereiten und sowieso alles viel wichtiger ist als diese eine Aufgabe. In Ausnahmesituationen ist das Aufschieben in Ordnung, denn manchmal führt kein Weg daran vorbei. Problematisch wird es, wenn du immer wieder dieselbe Aufgabe vor dir herschiebst oder sich (angefangene, unbeendete) Tätigkeiten aufstauen.

Kann es sein, dass du öfter das Gefühl hast, zu viele offene Baustellen zu haben? Dann teilen wir eine Gemeinsamkeit. Ich habe den Entschluss gefasst, keine Aufgaben mehr zu verschieben und halte mich jetzt strikt daran. Fehlt dir die Motivation und du überlegst, dir den Übeltäter zum geeigneteren Zeitpunkt vorzuknöpfen? Drauf gepfiffen, der Zeitpunkt ist jetzt! Zwing dich anfangs, im weiteren Verlauf wird es für dich zur Gewohnheit werden. Dutzende der aufgeschobenen Tätigkeiten dauern nicht länger als zwei oder drei Minuten, höchstens fünf. Allein der Zeitumfang, die Aufgabe zu verschieben, dauert länger, weil du daran erinnert wirst, dass du das bislang nicht erledigt hast. Beende das! Heute noch!

Und sei es das Wegräumen leerer Verpackungen oder Trinkflaschen. Deine Wohnung sieht aufgeräumter aus, sodass deine Tür jederzeit unangemeldeten Gästen offensteht. Planungsbedürftige, zeitfressende Aufräumaktionen gehören der Vergangenheit an, weil es nicht mehr als ein Handgriff ist. Mal eben eine Verpackung beim Gang zur Toilette in den gelben Sack werfen, das ist keine große Sache.



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Die Ausnahme der Aufschieberitis

Tätigkeiten, die du wegen ihres Umfangs nicht an einem Stück erledigen kannst, solltest du nicht aufschieben, sondern für einen späteren Zeitpunkt in deinem Kalender planen. Dasselbe gilt für Tätigkeiten, wo du auf zusätzliche Informationen oder Material angewiesen bist. Oder du teilst die Aufgabe in dein wöchentliches Aufgabenpensum ein, so wie ich es getan habe.

Durch das „Planen“ der Aufgabe weißt du, wann sie nach Erledigung schreit, ohne dass es sich um einen Fall der Aufschieberitis handelt. Im Gegensatz zum Aufschieben, bei der die Tätigkeit wiederholt verschoben wird, reihst du sie in eine logische Reihenfolge anstehender Arbeiten ein, um sie zielgerichtet und effizient zu bearbeiten.

Schlusswort

Bevor du irgendetwas an deinem Ablauf änderst, solltest du deine Tage genau unter die Lupe nehmen. Analysiere, ohne dein Verhalten zu ändern, woran es immer wieder hapert und wo du ins Stocken gerätst. Notiere deine Probleme auf einem Zettel oder im Notizbuch und suche zu einem späteren Zeitpunkt Lösungen. Vertraue zur Problembekämpfung auf deinen kreativsten Mitarbeiter, das Unterbewusstsein.

Aus eigener Erfahrung, die ich in den letzten Wochen gemacht habe, möchte ich dir eines mit auf den Weg geben: es ist nichts unmöglich, solange du es erreichen willst. Eiserner Wille und Selbstdisziplin können unheimliche Motivatoren sein – wenn du sie zulässt. Du musst es nur wirklich wollen und in den ersten Tagen deinen inneren Schweinehund zwingen, auf Sendepause zu gehen. Ich weiß, du wirst es schaffen!


Würdest du – absichtlich – früher aufstehen? Deine Meinung interessiert mich brennend. Teile sie unten in den Kommentaren oder auf Facebook mit uns! Zusammen kann man mehr erreichen.


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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.