91Planloses Drauflosschreiben hilft gegen die Schreibblockade

Planloses Drauflosschreiben hilft gegen die Schreibblockade

Stell dir vor, du leidest unter einer Schreibblockade und nichts geht mehr! Kein Vor und kein Zurück. Was tust du? Ich helfe dir mit einer hilfreichen und leicht durchführbaren Technik.

Was ist eine Schreibblockade?

Viele Autoren leiden unter verschiedenen Formen einer Schreibblockade. Der eine hängt komplett fest, sodass kein einziges Wort auf dem Papier/Bildschirm landet. Ein anderer Autor tut sich mit bestimmten Phasen oder Szenen schwer, weil ihm nichts einfallen will.

Ich finde, eine Schreibblockade lässt sich nicht so allgemein formulieren, dass sie auf jeden zutrifft. Ein guter Ansatz aber ist: Eine Schreibblockade verhindert deinen Fortschritt, indem du festhängst, dir den Kopf zerbrichst und deine Arbeit am Buchprojekt unterbrichst oder einstellst.

Meine eigene Erfahrung

Bei meinem Buchprojekt „Liebe der Todesnacht“, für das ich nur das Grundgerüst in Form der 3-Akt-Struktur und die Figuren geplant hatte, habe ich ein Experiment als Discovery Writer gestartet. Das Resultat war interessant, denn ich bin nicht ein einziges Mal auf eine Schreibblockade gestoßen.

Aber beim Entwurf von „Schatten der Todesnacht“ gab es durchaus stockende Momente. Ich hatte den Plot durchgeplant, aber an etlichen Stellen kamen mir die Figuren zu leblos oder inaktiv vor. Atmosphäre war da, aber sie wirkte bröcklig. An zwei Stellen geriet ich so stark ins Grübeln, dass ich stockte und stoppte. Ich lenkte mich ab, tat etwas anderes. Kurz darauf bekam ich geeignete Ideen und es ging weiter (somit nur eine Miniform der Schreibblockade).

Ist es also der Inhalt oder die Motivation, die mich anspornt, Wort für Wort niederzuschreiben? Vielleicht. Hängst du aber fest, sinkt automatisch die Motivation und Inhalt – naja, der entsteht auch nicht.

Wie umgehe ich die Schreibblockade?

Mein Tipp: Planloses Drauflosschreiben. Wir alle tendieren zu perfekten Inhalten und wollen auf Anhieb alles „richtig“ umsetzen. Gelingt das nicht, stocken wir. Es gibt viele Wege der Schreibblockade zu entfliehen, doch fixieren wir uns zu sehr aufs Ziel, heben wir die Messlatte für den Output hoch an.

Fang mit einer Grundidee für eine Szene an – oder verwende eine, die noch an späterer Stelle vorkommen wird. Vergiss für den Moment die Planung deines Plots, der Konflikte und das Ende der Geschichte. In diesem Augenblick dreht sich alles um das flüssige Schreiben. Schließlich sollst du den Text gar nicht im Roman verwenden. Er dient dem Schreibfluss, nicht dem Fortschritt.

Lass zwei Figuren aneinandergeraten, Monster tauchen auf, Terroristen greifen deinen Agenten an oder ein schlichter Verkehrsunfall findet statt. Ziel ist nämlich jetzt, einfach „irgendwas“ zu schreiben, das in der Welt deines Romans stattfindet. Deinem Gehirn teilst du mit, dass du nicht zu doof zum Schreiben bist und Ideen sprudeln. Alles ist erlaubt.

Das hebt die Motivation und regt deine Fantasie an. Du kletterst aus dem Loch, in das du gestürzt bist. An welcher Stelle hängst du fest? Schreib einfach weiter, wie du es nie tun würdest, weil es nicht in die Geschichte passt. Unsere Denkfabrik assoziiert fleißig und so könnte dir beim Schreiben die passende Idee zufliegen. Dein Unterbewusstsein arbeitet nämlich weiter.

Kleine Regeln

Beim Drauflosschreiben gibt es nur kleine Regeln:

  1. Alles ist erlaubt.
  2. Die Sprache muss nicht hervorragend sein, nur Inhalt und Ideen stehen im Vordergrund.
  3. Deine Figuren dürfen vorkommen, aber auch andere Personen oder Situationen sind erlaubt.
  4. Schreib einfach drauflos, es muss nicht einmal logisch sein.
  5. Die betroffene Figur aus der Schreibblockade sollte vorkommen und sich in einer ähnlichen oder fremden Situation befinden.
  6. ENTFESSELE DEINE KREATIVITÄT.

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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.