Der Preptober 2024 … was soll ich nur dazu sagen? Ein Monat voller Planung, geistiger Arbeit und etlichen Seiten voll mit Informationen zum Plot. Schön wäre es oder? Wie mein Preptober 2024 lief, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.
Der Preptober 2024 mit Hürden
Aus dem angedachten vollständigen Monat zur Planung von „Captain Sunshines große Reise“ wurden nur wenige Tage. Mir fehlte einfach die Zeit, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich weiß, so läuft das schon länger und ich erarbeite mir ein System – hier war Notion eine große Hilfe und stellt de facto mein „TASK System“ dar. Alles, was ich die letzten Jahre erarbeitet habe, fließt zusammen ins System ein. Dies erfordert viel, viel, viel Arbeit und eine Menge Schweiß und Kopfschmerz. Letztes Jahr im NaNoWriMo dachte ich noch, bis zu diesem NaNo wäre alles anders. Ist es auch, nur noch nicht vollständig. Gut Ding will Weile haben … vergleich es mit einem stockenden Zahnrad.
Und wieso zum Teufel lief dann mein Preptober 2024 komisch ab? Weil ich einfach nicht so viel Zeit für den NaNoWriMo hatte, wie ich es gern gehabt hätte und weil viele Dinge dazwischen kamen. Teils Fristen, teils eilig und andere einfach nur deshalb, weil sie schlicht erledigt werden mussten, wozu auch private Angelegenheiten innerhalb der Familie und des Haushalts zählen.
Beispiel gefällig? Bis zum 30.10.2024 gab es Sonderangebote bei einer Fotoseite und ich brauchte fertige Grafiken und Geschenke (Leinwände, Posterdruck, Ausdruck von hochauflösenden Fotos für mein unfertiges Magnetboard zur Jahreszielplanung). Noch gewichtiger: Fotogeschenke für Zoe, da sie sich so sehr über die letzten Leinwände gefreut hat. Nicht alles kommt vom Christkind (hihi).
Es gab einfach zu viele Ereignisse, die meinen Fortschritt verhindert haben. Allein die verlorene Zeit aufgrund von technischen Problemen hat mich einiges gekostet (manche Störungen sind leider selbstverschuldet, andere nicht; z. B. ein fehlgeschlagenes bzw. fehlerhaftes Softwareupdate, wodurch ich eine Arbeitsstunde verloren habe, in der ich die geplante Aufgabe erfüllt hätte; megamäßig viel Laub vor dem Haus durch Bäume der Gemeinde; Besorgungen in Geschäften für Zoe und Familie). Und doch ist der Kern komplett, sodass ich jederzeit loslegen könnte. Erst dachte ich, es würde mich den Kopf kosten, doch dann habe ich festgestellt, wie weit ich tatsächlich bin.
Status: schreibbereit! Liegt grob gesagt an zwei Faktoren aus Basis von „Captain Sunshines große Reise“:
1. Weniger Zusammenhänge innerhalb der Geschichten = weniger Planung
2. Ich schreibe die Geschichten „frei nach Schnauze“ = Discovery Writing
Und doch kann ich eines sagen: bis auf wenige Baustellen, die ich NACH dem NaNoWriMo 2024 erarbeite, stehen die Plots für „Captain Sunshines große Reise“. Der Planungsaufwand fällt geringer aus als bei allen vorherigen Roman-Projekten. Auf der anderen Seite des Zeitmanagements habe ich viele Arbeiten innerhalb der letzten Monate in freien Zwischenräumen fortgesetzt (Wartezeit beim Arzt, Warten im Auto und ähnliche Situationen) und in Apple Notizen eingetragen. Diese abgeschlossenen Plots und Ideen musste ich bloß noch auf meinem Ultrawide-Monitor von rechts nach links ziehen und in meine Projektvorlage integrieren.
Eine Software – ein Traum – ein System!
Dennoch mein Tipp: Notion! Diese Software ist mein wahr gewordener Traum, denn das Prinzip von DIY (Do It Yourself) auf Software zu übertragen, das ist eine geniale Idee. Leider heißt das für viele, sie können es nicht nutzen, es bedarf hier und da doch einigem technischen Verständnis. Notion arbeitet viel mit Datenbanken, am Anfang steht man vor leeren Seiten und die Funktionen schlummern in Menüs und sogenannten Seiten.
Meist muss sich der Nutzer an die Software anpassen und ist auf Funktionserweiterungen angewiesen, die die Softwareentwickler integrieren müssen, wodurch eine Abhängigkeit entsteht. Bei Notion gibt es Vorlagen für alle möglichen Zwecke und du kannst dir Ansichten, Tabellen und mehr genauso basteln, wie du sie brauchst.
Im Gegensatz zu den funktionsabhängigen Apps heißt das, die Software passt sich an deine Arbeitsweise und Bedürfnisse an. So diente mir Notion/das „TASK System“ zur Planung des NaNoWriMo und des Preptober 2024 und der Verwaltung und Koordination aller weiteren Aufgaben.
Jüngst habe ich über den Notion Calendar alle Fälligkeiten und Fristen mit meinem Apple-Kalender synchronisiert, welcher inzwischen zentral als globale Terminverwaltung dient (Kalender sind mit der Familie geteilt). Trage ich also das Datum in Notion ein, taucht dies als Ereignis mitsamt Titel in meinem Apple-Kalender am entsprechenden Tag auf. Morgens schaue ich täglich in den Apple-Kalender.Ich werde noch einen ausführlichen Beitrag über Notion bringen, der steht schon in einer Liste mit großen Ideen für eine Beitragsserie. Darin stelle ich dir nicht nur Notion, sondern auch mein „TASK System“ vor. Sei gespannt auf VIELE neue Inhalte, auch wenn das noch etwas dauern wird. Die Planungen laufen … seit Monaten.
Wieso also kann ich dem vermeintlich katastrophalen Planungszustand dennoch Positives abgewinnen? Weil ich trotz aller Widrigkeiten schreibbereit bin. Die Wahrheit ist: Das hat seine Ursachen. Es ist keine gewöhnliche Geschichte, kein Roman, den ich schreibe. Captain Sunshine ist schon so lange in meinem Kopf, ihre Geschichten aufzuschreiben, wird kein Zuckerschlecken, aber auch keine Katastrophe. Mein kreatives Köpfchen wird rattern.
Ich lege den Fokus aufs Schreiben und andere Sachen stehen (eiskalt) hinten an. Dazu gehören nunmal alle Vorlagen und so weiter. Jede Hürde im Preptober 2024 habe ich irgendwie überwunden, und zwar mit dem kristallklaren Gedanken, ich müsste die Geschichten nicht groß planen. In diesem Falle brauche ich nur einige Stichwörter, Ideen und einen groben Plot. Die meisten Geschichten sind kurz und brauchen nur darin ihre Zusammenhänge.
Durch optimierte Arbeitsvorgänge habe ich Zeit gespart und bin schnell fertig geworden. Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, indem ich überschätzte, wie viel Aufwand für die Entstehung von „Captain Sunshines große Reise“ notwendig ist. Ausnahmsweise ein als positiv einzustufender Fehler. Was noch fehlt: das Buchcover. Leider.
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Ist ein Kinderbuch so einfach?
Nein. Genau genommen habe ich mir die Zeit genommen und gestern Abend 350 Wörter geschrieben, wie ich mir den Text vorstelle. Das ist nichts, was im finalen Kinderbuch für Zoe vorkommen wird, sondern nur ein „Testschreiben“. Darin tauchten Wörter auf, die ein Kind kaum versteht – heißt: Überarbeitung notwendig! Die Sätze waren noch zu lang für Kinder, hier muss ich meine Denkweise anpassen. Im späteren Verlauf werde ich das korrigieren und explizit nach schwierigen Wörtern suchen.
Was einfacher ist? Alles! Finde ich. Die Figuren sind nicht an enge Grenzen geknüpft, sie überwinden Hindernisse nicht durch pure Logik, sondern smart und mitunter spielt der Kern meiner Captain Sunshine-Welt mir in die Hände. Ich weiß schon heute, sie wird in Welten Forschung anstellen, die unserer Physik vollkommen widerspricht. Sie wird Lösungen finden, die auf der Erde einfach undenkbar wären. Das liebe ich an den Geschichten! Fantasie in ihrer reinsten Form (anders als sonst … Horror von seiner finstersten Seite). Gerade die Figurenentwicklung ist auf ein Minimum reduziert.
Wie würde ein Kind das Problem lösen? Was, wenn sie feststellt, dass unsere Denkweise nicht ausreicht und die Wissenschaft sich geirrt hat? Natürlich ist der Grundsatz nicht Deus Ex Machina. Es bedarf den Fähigkeiten von Captain Sunshine und ihrer heldenhaften Crew, die Probleme lösen sich nicht von allein. Schließlich gibt es Flüsse, die den Berg hinauf strömen und nicht wie ein Wasserfall nach unten „abstürzen“.
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Was lässt sich aus meinem Preptober lernen?
Mache dir früh genug klar, wie deine Ziele aussehen und was du – realistisch betrachtet – vor dir hast. Mir mangelt es zwar an der Fertigstellung von Vorlagen, ich kann aber mit den alten Vorlagen arbeiten und diese später in die neuen Versionen migrieren. Auch fehlte die Zeit, um alles hundertprozentig vorzubereiten. Die Kehrseite ist meine Fehleinschätzung, wie viele Anpassungen ich für Captain Sunshine hätte vornehmen müssen, denn die waren schneller als gedacht erledigt. Mein Übereifer hat unnötigen Druck aufgebaut, wobei ich jetzt erfreut feststelle, gar nicht weit vom Kurs abgekommen zu sein.
Ich empfehle folgende Schritte:
- Starte früh genug: Bereite dich lieber länger vor. Fang vor dem Preptober an, und zwar mit der Planung, was im Preptober noch erledigt werden soll.
- Berücksichtige deinen Projektumfang: Ist es wie bei mir eine Ansammlung von Kurzgeschichten oder ein clever durchdachter Plot – vielleicht mehrbändig? Je umfangreicher das Projekt ist, umso früher sollte die Planung beginnen. Nutze den Preptober zur Erweiterung, Finalisierung und Kontrolle.
- Räume bekannte Hindernisse aus dem Weg: Alles, was du in deinem Berufs- und Privatleben vorab erledigen könntest, solltest du auch erledigen. Terminiere nicht notwendige und fällige Aufgaben auf die Zeit nach dem NaNoWriMo.
- Schaffe eine alljährliche Struktur: Ich arbeite an einem NaNoWriMo-Survival-Kit. Das besteht aus physischen Materialien sowie digitalen Helfern, Vorlagen und mehr. Basis bildet hierfür eine durchdachte, auf Erfahrung basierte und für mich maßgeschneiderte Lösung, die jedes Jahr wiederverwendet wird. Checklisten für Fristen, Kalendereinträge, Einkäufe, einen Redaktionsplan für Social Media und ähnliche Helfer sind gemeint.
- Fasse deine Ziele in einer Checkliste zusammen: Arbeite mit einer Liste und einem Kalender, erstelle eine Übersicht und du wirst immer sehen, ob du noch auf Kurs bist. Bedenke Störungen und Verzögerungen, technische Probleme und dein Privatleben – kalkuliere lieber mehr Tage ein, an denen du nichts schaffst und richte Pufferzonen ein.
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Bin ich schreibbereit?
Tatsächlich ja. Ich benötige diesmal keine einzige meiner Romanvorlagen. Einzig an einer Sache hakt es, nämlich meiner Projektvorlage in Scrivener. Die ist randvoll mit Inhalten und Strukturen sowie Vorlagen für meine Romane und ich werde nicht mehr die Zeit vor dem 1. November haben, denn ich werde meine Projektvorlage so nutzen, wie sie ist. Anpassungen für Captain Sunshine sind integriert, die übrigen Inhalte aber nicht entfernt.
Beispiel für die Anpassung
Ich schreibe ja 5-Minuten-Geschichten, Kurzgeschichten und die längeren Geschichten mit drei Abschnitten, meine „Abenteuerreisen“. Zur Markierung habe ich benutzerdefinierte Metadaten eingefügt, in denen ich diese drei Geschichtstypen auswähle. Im Outliner ist immer ersichtlich, um welchen Typ es sich handelt. Auch das Sortieren anhand des Kriteriums „Art der Geschichte“ ist möglich.
Meine Bedenken – wer braucht schon Ordnung? Haha. Klar, ich. Du auch oder? Dieses Mal setze ich alles auf eine Karte: ein Versprechen. Ich habe sogar zwei Dinge versprochen.
1. Papa findet für alles einen Weg.
2. Ich schreibe dir tolle Geschichten (für deine Kreativ-Tonies)
Daran halte ich mich. Des Weiteren ist „Captain Sunshines große Reise“ ein Experiment, ein Wagnis für mich. Wie viel Kreativität steckt in mir und kann ich diese Macht entfesseln? Was entdeckt Captain Sunshine hinter dem „Horizont“? Hier endet der Outliner in mir und der wilde, grenzenlose Discovery Writer stürmt ins Licht. Versteht mich nicht falsch! Ich liebe Outlines! Je besser die Planung, umso besser ist es und desto weniger Überarbeitung ist nötig, allerdings sind diese Geschichten für Discovery Writing prädestiniert.
Hell yeah, ich bin schreibbereit! Preptober 2024 abgeschlossen, jetzt finden die Worte ihren Weg aufs Papier.
(Optimistisch oder? Das digitale Chaos räume ich auf, sobald mindestens 50.000 Wörter im NaNoWriMo 2024 landen!)
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