„Der 40-Punkte-Plan: zur Überarbeitung belletristischer Texte“ von Susanne Strecker hat schon ein paar Tage in meiner Kindle-Bibliothek geschlummert. Nun habe ich mir den Kompaktratgeber mal zur Brust genommen.
Bessere Texte durch „40-Punkte-Plan“
Ein jeder Autor kennt die Mühe. Stunde um Stunde. Schweißperlen. Wir denken nach und schreiben um, korrigieren den Satz und löschen ihn, nur um ihn neu zu schreiben. So kann die Überarbeitung unseres Manuskripts aussehen. Wer ohne System an die Überarbeitung geht, wird schnell merken, wie viel Mehrarbeit das verursacht und dass die Qualität hierunter leidet.
Genau da greift der „40-Punkte-Plan“ von Susanne Strecker uns unter die Arme. Ihr Ratgeber ist nicht verschnörkelt, die Sätze und Erklärungen kurz, knapp und präzise gehalten. Zu allem gibt es anschauliche Beispiele. Insgesamt sorgen wir so für bessere Texte und finden Stolpersteine, über die ein Leser aus der Geschichte bugsiert werden könnte.
Wie ist der Ratgeber aufgebaut?
Wie der Titel verrät, gibt es 40 Punkte mithilfe derer wir unser Manuskript überprüfen. Den Großteil davon empfehle ich zum Schluss vorzunehmen und erst dann, wenn die sprachliche Überarbeitung ansteht. Ich konzentriere mich zunächst auf den Inhalt, dann erst aufs Sprachliche (von grob nach fein arbeitend).
Man könnte sagen, dass die Autorin ihren „40-Punkte-Plan“ nach diesem Prinzip strukturiert hat, denn beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass ich immer tiefer in Details meines Manuskripts abtauchte (ich überarbeite derzeit im zweiten Durchgang „Geburt der Todesnacht“).
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Welche Inhalte sind Gold wert?
Grundsätzlich alle! Manche Fehler werden dir bei jedem neuen Manuskript widerfahren, sie sind als Kollateralschaden infolge deiner Kreativität anzusehen. Andere sind Übungssache. Je mehr du deine Sinne und Fähigkeiten trainierst und schärfst, desto seltener werden dir Perspektivfehler oder grammatikalische Ungereimtheiten unterlaufen. Kein Entwurf kommt perfekt zur Welt und kein Roman wird jemals Perfektion erreichen. Deshalb rate ich dir, bei jeder Überarbeitung den „40-Punkte-Plan“ erneut durchzulesen. Solange du nicht alles auswendig lernst …
Ich fand im Erzählperspektive-Teil neue Tipps und war mir mancher Fakten einfach nicht bewusst. Beispiel gefällig? Ich wette, in meinem Manuskript schlummern Fehler über unbewusste und bewusste Handlungen der Perspektivfigur, die Susanne Strecker als „Außenansicht“ betitelt hat. Auch das ewige Trauerspiel „herüber“ oder „hinüber“ wurde endlich mal so einfach ausgedrückt, dass es jeder verstehen sollte (mich eingeschlossen).
Tipp: Über die Suchfunktion deines Schreibprogramms lassen sich viele Begriffe suchen. Ich lege mir hierfür eine Liste an und gehe diese der Reihe nach ab. Insoweit lohnt es sich , den „40-Punkte-Plan“ einmal durchzugehen und dabei legst du dir deine eigene Liste an, die am Ende jeder Überarbeitung ihren Durchlauf erlebt.
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