„Die 1 %-Methode“ von James Clear verhilft dir zu Veränderungen, an die du schon lange denkst oder dir erhoffst. Ein jeder von uns möchte schließlich in der Arbeitszeit möglichst viel schaffen und wir kämpfen für jedes erreichte Ziel. Ich habe das Hörbuch angehört und kann dir eine deutliche Empfehlung aussprechen: Prädikat wertvoll.
Was ist die „1 %-Methode“?
Wer kennt es nicht: Wir streben nach Veränderungen in unserem Leben, möchten uns verbessern, das erreichen, was uns bislang ein Buch mit sieben Siegeln war. Wir wollen endlich die schlechten Gewohnheiten ablegen und das angehen, wofür unser Herz schlägt. Was steht unserer Vision im Weg (neben dem Schreiben gibt es ja überhaupt keine Ablenkungen)?
Hier erreichen wir mit der „1 %-Methode“ von James Clear eindeutig mehr. Denn es geht nicht darum, sich heute Abend ins Bett zu legen – und ab morgen früh bin ich ein ganz anderer Mensch, der sich nur noch auf seine Ziele fokussiert und nichts mehr an sich heranlässt, das auch nur im entferntesten Sinne ein Hindernis darstellt. Ein anderer Mensch über Nacht sein, das ist nahezu unmöglich. Allerdings könnten wir uns täglich, wöchentlich oder monatlich um nur ein Prozent verbessern. Klingt nicht nach viel Arbeit oder?
Wobei hilft mir die „1 %-Methode“?
Willst du deine Ziele erreichen? Im Büro, im Alltag, nach Feierabend. Falls ja, und davon gehe ich aus, erfordert das unser Eingreifen und Handeln. Von nichts kommt nichts. Hierzu gibt dir James Clear einen guten Überblick über unsere Denkweise, wie unser Kopf uns manipuliert und steuert, ohne dass wir es (für gewöhnlich) merken. Deswegen kommt es nicht nur auf einen Lebensbereich an, den wir in Angriff nehmen, sondern es sind die vielen Kleinigkeiten, aus denen sich ein gewaltiges Gebilde entwickelt. Die „1 %-Methode“ darf als Schritt-für-Schritt-Anleitung verstanden werden, wie wir die Kontrolle zurückerlangen.
Schrittweise nähern wir uns nämlich der Bildung von starken Gewohnheiten oder Mikrogewohnheiten, führen uns vor Augen, dass jeder noch so kleine Arbeitsschritt in Richtung Zielerfüllung führt. Ich liebe die Definition von Wahnsinn: Immer wieder dasselbe zu tun und auf anderes Ergebnis zu erwarten. Dass das nicht funktioniert, wissen viele, und trotzdem ändern sie nichts.
Was mich besonders motiviert hat, das war die Idee, wie ich gute Gewohnheiten attraktiver mache (z. B. alles bereitlegen, das ich für die Aufgabe brauche) oder negative Gewohnheiten erschwere. Das kostet nämlich Überwindung und darauf haben wir auch mit der „1 %-Methode“ keine Lust.
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Mein Beispiel
Du weißt, du siehst dir zu viele Serien auf Netflix an – ist ja auch so verführerisch und entspannend. Deine Fernbedienung liegt gleich neben dem Sofa/Bett/Sessel und nur ein Tastendruck ist nötig (die bekannte Netflix-Taste).Im Gegensatz dazu benötigst du Arbeitsmaterial wie Stift, Papier, Karteikarten und mehr für deine andere Aufgabe. Du müsstest das erst rauskramen und … okay, überredet. Netflix-Abend!
Damit die negative Gewohnheit nicht verführender ist, empfiehlt sich hier gemäß der „1 %-Methode“ eine Erschwerung. Lege dir Steine in den Weg, indem du die Fernbedienung in eine abschließbare Schublade legst, den Schlüssel woanders hinlegst und am besten noch den Stecker vom Fernseher ziehst. Im Gegenzug gestaltest du die zielführende Aufgabe attraktiver, indem du dich besser auf sie vorbereitest. Lege Stift und Papier parat, wodurch das Herauskramen entfällt. Ändere, falls nötig, deine Arbeitsplatzgestaltung.
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Meine Kritikpunkte
Natürlich gibt es auch Kritik und die möchte ich dir nicht vorenthalten. Der Einfachheit halber lohnt sich eine Liste:
- Manchmal finde ich, geht James Clear etwas selten auf die „1 %-Methode“ an sich ein und stellt hier keine Bezüge her. Mir fehlt das propagierte System, es ist stellenweise nicht aufeinander aufbauend oder sich ergänzend. Wie setzt man einige der Punkte in der täglichen Praxis ein, auch wenn ich kein Sportler bin?
- Oft finden sich Kurzgeschichten am Anfang der Kapitel. Ein paar davon sind sehr gut und passen zur Kernaussage, andere wirken etwas weit hergeholt.
- Was ich mir gewünscht hätte, wäre ein übergreifendes Praxisbeispiel, wie sich die vielen kleinen Teile einfügen können.
- Es wird immer wieder auf Social Media und dessen schädlich-ablenkende Wirkung eingegangen. Ich denke aber nicht, dass nur solche Dienste Schuld daran sind, dass etwas wie die „1 %-Methode“ nötig ist. Menschen könnten unterschiedlicher nicht sein und ich kenne inzwischen einige, die Facebook und Co. nur noch selten benutzen. Viel eher hätte ich hier auf andere Faktoren gesetzt, wie den inneren Schweinehund oder das Einreden von mangelnder Lust oder Muse.
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Top-Tipp: Auslösereize
Jetzt kennst du einen der Wege, den James Clear mit der „1 %-Methode“ beschreitet. Ein anderer wäre, sich möglichst vielen erwünschten Reizen auszusetzen, sogenannte Auslösereize. Indem du beispielsweise Unterlagen, Seiten oder sonst etwas siehst, was dich aktiv an dein Buchprojekt erinnert, fördert das deine Denkfabrik, genau diesen Weg einzuschlagen und signalisiert Wichtigkeit. Hierbei wird die positive Gewohnheit getriggert (funktioniert leider auch mit den schlechten Gewohnheiten, wie etwa der Fernbedienung aus meinem Beispiel). Beim Hören dieser Passagen kam ich auf eine Idee und habe mein Zimmer auf neuartige Weise, aus einem anderen Blickwinkel heraus, betrachtet.
Ich habe schon viel gelesen, wobei ich diesmal neue Ideen und Fakten kennenlernen durfte, die nur sehr selten zu finden sind. James Clear liefert lebendige Beispiele und Tipps, die über Gewohnheiten von Beruf oder Schule bis hin zu den Tätigkeiten reichen, die für dich persönlich am wichtigsten sind. Auf dem Hintergrund erweitere ich mein Wissen stetig und integriere Dinge wie die „1 %-Methode“ in mein eigenes System. Was bei mir geplant ist: In einem Jahr werde ich mir das Hörbuch erneut anhören und vergleichen, was sich in diesem Jahr verändert hat. Bin ich produktiver geworden und erreiche mehr meiner Ziele bei gleichzeitig weniger Energieverbrauch?
Viel Spaß beim Lesen oder Hören!
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