Mein recht kryptischer Beitrag liegt lange zurück, aber das hat einen Grund: Meine Tochter ist da! Zoe hat vor gut einem Monat das Licht erblickt. Ihr und Mama geht es gut. Doch was hat sich in den Monaten getan – und was nicht?
Babyglück und das Ungeplante
Wie ich euch geschrieben hatte, gab es eine gravierende Veränderung in meinem Leben. Über den Buchprojekten und dem Blog prangte ein grün aufleuchtendes Fragezeichen des Riddlers. Nachdem sich die Umgestaltung des Blogs verzögert hatte, das Weihnachtsgeschäft im Handel stressig gewesen war und Corona einen im Bann hält, kam eine gigantische Nachricht, die mein Leben auf den Kopf stellte. Meine Freundin wurde ungeplant schwanger und ich Papa. Nee, nicht Ziehpapa – so richtig Papa! Hierbei muss ich unweigerlich an „Die Dinos“ denken und spüre die Bratpfanne auf dem Schädel: „Nicht die Mama, nicht die Mama.“ Bumm! „NICHT die Mama!“
Unser Babyglück brachte natürlich harte Einschnitte auf den Plan, schließlich hat meine Freundin einen Sohn und ein gemeinsames Kind hatten wir beide ausgeschlossen und passend zur Geburt würde Luke eingeschult werden, was nicht für weniger Gedanken sorgte. Nun drehte sich alles schlagartig.
Ich bin viele Baustellen angegangen und zwischendurch gesundheitlich und körperlich eingeschränkt worden. Wie oft man dabei zu hören bekommt, wie jung man schließlich sei, ist irrelevant, wenn einem die Power fehlt und Herzstolpern einem eben jene Power entzieht. Die Herausforderungen waren präsent und raubten mehr und mehr körperliche Kraft, sodass meine Produktivität einbrach. Ratschläge wie „Entspannen Sie sich mehr“ sind da unangebracht und waren faktisch nicht umsetzbar – es gab zwingend zu erledigende Laufereien und Besorgungen.
Das Ungeplante wirkte sich nicht nur auf den Blog aus, wie ihr gewiss gemerkt habt. Statt neuer Beiträge folgte lange Stille – ich habe wie ein Junkie den Plan gefasst, mal einen Beitrag zu schreiben, was jedoch infolge des Zeitmangels nicht funktionierte, so blieb es bei einem Zucken in den Fingern. An die Umgestaltung war nicht einmal zu denken! Auch mein Urlaub wurde vom Babyglück erfasst und ich sparte mir die Tage bis zur Geburt von Zoe auf. Der Tag des „Jüngsten Purzelns“ würde meine volle Aufmerksamkeit erfordern.
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Die Zukunft (NaNoWriMo) nach dem Babyglück
Zoe geht es gut, sie übt bereits fleißig das Kopfheben auf dem Bauch und füllt die Windeln mit Geschenken, begleitet von unschuldigen Blicken in Richtung „Ich war’s nicht, das war längst da, als ich die Windel anbekam! Bin das Baby, musst mich lieb haben!“. Glücklicherweise geht es Sabrina gut und wir kümmern uns um unsere Kleine. Vielleicht fragt ihr euch, wie es bei mir weitergeht?
Nach dem Babyglück folgt der NaNoWriMo 2021. Ich habe ihn vorbereitet und werde einen Schreibratgeber in Angriff nehmen. „Motivation für Autoren“ aus der Reihe „perfekt+“ wird umfangreich und deckt viele Themen ab; anders als der Erste Entwurf, wurde dieser Ratgeber von Grund auf neu ausgerichtet. Einem Zitat des Doktors aus Spider-Man 1 zufolge „fing ich wieder bei der Formel an“ und erschuf diese. Da ich den NaNo nicht einfach aufgeben will, wird es diesmal kein Roman und die Planung erfolgte mehr oder weniger in freien Zeitfenstern, aufgeteilt auf Monate. Meine gemachten Negativerfahrungen bei der Planung von „Ära der Finsternis“ ließ ich einfließen.
Optimistisch gesehen gehe ich davon aus, innerhalb der ersten (entspannteren) sechs Monate von 2022 vieles auf die Zielgerade zu bringen. Wie ihr wisst, macht auch Kleinvieh Mist und so hake ich kleine Aufgaben ab, die allesamt auf ein großes Ziel hinauslaufen. Indem ich mich auf das Wichtigste konzentriere, erreiche ich mehr. Babyglück ist eine Sache. Fortschritt eine andere. Früher habe ich mir deutlich mehr Sorgen darum gemacht, wie ich Babyglück, Blog und Autorenleben unter einen Hut bringen werde.
„Ära der Finsternis“ ist – immer noch nicht – als Entwurf abgeschlossen. Die Planung war mangelhaft und viel zu schnell zusammengezimmert. Wie ein brüchiger Damm platzte es dank Zeitmangel in der Planungsphase an allen Ecken und Kanten, die Spannung litt darunter oder schwebte in den Tiefen des Weltalls umher. Deshalb liegt mein Fokus zunächst auf der Ausgestaltung meines Universe und dem Abschluss von Aufgaben am Orakelsystem. Primär gilt, den Fokus auf Tätigkeiten mit der A-Priorität zu legen und dazu gehören nunmal meine Zoe und mein eigenes Wohlbefinden (das Herzstolpern ist zum Glück wieder weg und rührte scheinbar von einer Herzmuskelentzündung).
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Große Probleme treffen auf Zeitmangel
Hand aufs Herz: Die Planung von „Ära der Finsternis“ habe ich verbockt und vermasselt bis zum „Geht nicht mehr – drück den Reset ein zweites Mal“. Ich habe das Monstrum „Serienplanung“ gravierend unterschätzt, Vorlagen fehlten, Stolpersteine ploppten viral auf und ursprüngliche Probleme aus der ersten Planung forderten mehr Aufmerksamkeit als erwartet.
Wie Thomas Edison schon sagte. Er hatte Zehntausende Wege erkundet, wie die Glühbirne nicht funktionierte und daraus gelernt, eine Weisheit, die ich als Grundlage für die Zukunft nehme. Jedes Projekt hat ein nicht kalkulierbares Eigenleben. Von meiner Story übertragen breitete sich hier das Cell-Mutagen von der Icarus bis zu mir aus. Als Folge entdeckte ich den zweiten Weg, wie es nicht funktionierte, weshalb ich davon ausgehe, nächstes Jahr einen zweiten Reboot von „Ära der Finsternis“ im NaNoWriMo 2022 zu schreiben. Ankündigung! Yay! Hmm. Naja.
Bevor ich von Zoes „Besuch“ erfuhr und das Babyglück mein Leben verwandelte, hatte ich bereits die Reihe meiner Schreibratgeber „perfekt+“ konzeptuell überarbeitet und erweitert. Zugegeben, ich hoffe einfach nur, dass ich schnell genug spreche und ich die Wörter für das NaNo-Ziel erreiche. Diesmal arbeite ich komplett mit Dragon und Spracherkennung, der innere Grammatik- und Rechtschreibkritiker wird vorübergehend nach Sibirien verfrachtet.
Ratschlag an jeden, der merkt, es ginge besser: Ein Konzept ist gut, die zweite Fassung umso genialer. Das hatte ich beim Ersten Entwurf meines Schreibratgebers nicht ausgereizt und ich habe das Beta-Feedback in ein frisches Konzept einfließen lassen. Dafür wage ich gern einen Neustart, der übrigens Blog und Schreibratgeber näherbringen wird (meine Pläne zur Neugestaltung des Blogs existieren und werden künftig umgesetzt; irgendwann).
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Was hat sich in den letzten Monaten bei mir getan?
Sehr viel und doch gefühlt wenig. Ich gebe zu: Gedanken habe ich mir viele gemacht und zeitlich weiß ich noch nicht genau, wie ich mich neu organisiere(n soll). Nach dem Babyglück fühlt sich vieles anders an, die Zeit verfliegt, ich fühle mich grottenschlecht organisiert und Zeitfresser lauern an jeder Ecke und Kante, vom Energieniveau des Körpers einmal zu schweigen.
Ich liebe meine kleine Zoe und trotzdem führte die Überraschung zu vielen verschiedenen Aufgaben, die ich entweder schnellstmöglich beendet oder ersatzlos gestrichen habe. Im Hinblick auf die körperliche Fitness habe ich öfters dem chilligen Gaming oder Lets Play einen kleinen Vorzug gegeben (die Screenshots dienen unterm Strich meinem Orakelsystem und so erreichte ich Entspannung und Fortschritt zur selben Zeit).
Am meisten litt meine Organisation unter den Umständen. Mir fehlt nach wie vor die Übersicht. Das macht es erforderlich, einmal über alles drüberzuschauen.
Mein ultimativer Tipp für jeden, der denkt, mit einem ungeplanten Baby ginge die Welt unter: Tut sie. Aus der Asche des Alten kann sich jedoch eine neue und bessere Welt erheben, man muss es nur zulassen, mit den Herausforderungen wachsen und offen für Veränderungen sein. Anfangs war ich ultra skeptisch und machte mir Dauersorgen, jetzt würde ich meine Kleine nicht mehr hergeben. Alles andere kriege ich auch noch geregelt – ich bin ja noch jung.
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