Wie kannst du deinen Partner beim Schreiben unterstützen?

Wie kannst du deinen Partner beim Schreiben unterstützen?

Wer weigert sich schon gerne, wenn es darum geht, wie ich meinen Partner beim Schreiben unterstützen kann? Hoffentlich niemand. Ich habe das Glück, mit einer interessierten und verständnisvollen Partnerin gesegnet zu sein. Wie ihr das Maximum aus der Unterstützung herausholt, erfahrt ihr in meinem Erfahrungsbericht zum letzten NaNoWriMo-Buchprojekt “Geburt der Todesnacht”!

Als Leser den Partner beim Schreiben unterstützen

Also bei uns ist es so, dass meine Freundin und ich eine eigene WhatsApp-Gruppe haben, in die ich jede geschriebene Szene hineinkopiert habe. War eine Szene im Ersten Entwurf fertig, habe ich sie ihr übermittelt. Sie las sie und kommentierte entweder in WhatsApp oder persönlich.

Das hat mehrere Vorteile für mich/uns. Will sie ihren Partner beim Schreiben unterstützen, so reicht es oft schon, wenn wir uns über die Geschichte unterhalten. Geriet ich gedanklich ins Stocken, half das Gespräch und lieferte neue Impulse und Geistesblitze. Da sie wenig liest, waren die Häppchen für sie optimal, sodass auch meine Freundin über das Gelesene nachdenken konnte.

Außerdem weiß sie damit, wie weit ich bin. Gleichzeitig motivierte es mich, ihr die nächste Szene schicken zu wollen und so habe ich ein paar Worte mehr geschrieben. Immerhin war sie gespannt, wie es in “Geburt der Todesnacht” weiterging.

Im Übrigen: Das nächste Mal, dass sie die Geschichte zu Gesicht bekommen wird, ist in der Phase des Korrekturlesens. Dann werden ihr viele Änderungen auffallen (schlauere Kämpfe, mehr Konflikte, deutlich bessere Dialoge).



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Der seelische und kreative Beistand

Ich leide nicht unter Schreibblockaden. Den Ersten Entwurf gehe ich locker an und schreibe flüssig weiter oder setze Platzhalter. Deswegen, weil mir die Qualität im Ersten Entwurf gleichgültig ist, sind Schreibblockaden kein Hindernis. Nicht zu verwechseln sind sie mit kurzen „Unterbrechungen“, die immer wieder mal auftreten. Sie äußern sich durch offene Fragen oder Unschlüssigkeit.

Beispiel: Ist etwas unlogisch? Handelt die Figur noch nicht am Maximum ihrer Fähigkeiten? Wie könnte es an dieser Stelle weitergehen?
Genau an diesen Stellen kann man seinen Partner beim Schreiben unterstützen, indem man einfach mit ihm redet oder eine Idee vorschlägt. Schlicht als Autor von seiner Geschichte zu erzählen, verhilft mir zu neuen Sichtweisen aus der Kleinkrise. Den Rest macht das Unterbewusstsein (Blog-Artikel von mir!).

Mein seelischer Beistand wird sie dann, wenn ich müde und geschafft bin oder etwas nicht so gelaufen ist, wie es angedacht war. Manchmal gibt es Dinge, die einen zur Weißglut bringen und dann braucht man Trost. Stolpersteine treten bei jedem Buchprojekt auf und weder du noch ich können uns davor schützen. Jedes Buchprojekt ist individuell und bietet eigene Herausforderungen.



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Als Autorenteam unterwegs?

Natürlich muss die Zusammenarbeit nicht nur aufs Lesen beschränkt sein. Manchmal hat es sich nach Autorenteam angefühlt. Sind meiner Freundin Fehler aufgefallen, hat sie diese auf Screenshots in der Gruppe markiert. Gab es grobe Fehler, hat sie nachgefragt – nicht jeder Fehler war einer, immerhin gab es Dinge in der Story, die erst später relevant oder gelöst wurden.
Anders verhält sich das für den Fall, das Leben mit einer Lektorin zu teilen. Sie würde nicht nur lesen, sondern den Partner beim Schreiben unterstützen, indem sie sein Werk lektoriert und berät.

Grundvoraussetzung ist die offene Zusammenarbeit. Ich will nicht umschmeichelt werden, will nicht, dass sie alles beschönigt und anhimmelt. Mir ist die Kritik wichtig. Will ich meinen Partner beim Schreiben unterstützen, muss ich ehrlich mit ihm verfahren und dieser ist gezwungen, das hinzunehmen. Akzeptanz lautet das Schlüsselwort. Andernfalls kann sich der Partner die Mühe sparen.

Beispiel: Bei “Geburt der Todesnacht” gab es eine Szene, in der ich sogar im Ersten Entwurf gelangweilt war. Diese Meinung teilten wir. Ein Platzhalter weist mich aufs Neuverfassen der Szene hin.

Nochmals anders verläuft die Kooperation im Falle von zwei Autoren in einer Beziehung. Egal, ob ihr gemeinsam an einem Buchprojekt arbeitet oder jeder seinen eigenen Roman verfasst. Ihr werdet den Partner beim Schreiben unterstützen, komme, was wolle. Das ist schließlich ein beiderseitiger Wunsch oder?

Lest ihr gegenseitig Probe? Steckt einer von euch fest und der andere hilft seelisch und kreativ aus der Klemme? Plant ihr die Buchprojekte zusammen oder veranstaltet gemeinsame Schreibsessions? Setzt euch zusammen an den Tisch, macht euch Gedanken und findet Lösungen.

Ihr schafft das, da bin ich sicher. Jede Beziehung basiert auf Vertrauen und ich begrüße Offenheit. Lieber soll meine Freundin mal eingeschnappt sein, weil ich ihr was „an den Kopf werfe“. Dafür weiß sie, dass ich immer meine Meinung sage und nicht hinterm Rücken tuschele. Völlig losgelöst davon, ob es einem passt oder nicht.
Ich äußere meine Meinung jedem gegenüber und glaub mir, manche Konfliktgespräche hat das schon mit sich gebracht, klar. Trotzdem weiß so jeder, woran er bei mir ist.


Welche Unterstützung lässt dir dein Partner zukommen? Teile jetzt deine Meinung auf Facebook mit uns!


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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.