Ablenkung gehört zum Alltag, richtig? Ja – antworten viele. Ich stimme dem zu. Man kann sie einfach nicht ausschalten oder ignorieren, ihre Macht ist schlicht zu gewaltig. Oder? Da bin ich skeptisch.
Deine Wochenaufgabe
Lege deinen Fokus auf die vielen kleinen und großen Ablenkungen, die dich von der Arbeit abhalten und schreibe sie auf.
Erstelle dafür eine Übersicht, eingeteilt in A, B und C-Kategorie.
A = Wichtige Ablenkung
B = Kann warten
C = sollte ignoriert werden
Als Zeitraum denke ich hier an eine oder zwei Wochen. Oder du führst es als Regel ein und die erste Woche eines jeden Monats wird Protokoll über die Ablenkung geführt.
Möchtest du regelmäßig deine Beobachtung fortführen? Für den Fall empfehle ich dir ein Notizbuch eigens für diesen Zweck, das du beschriftest und jederzeit griffbereit oder geöffnet auf deinem Schreibtisch hast.
Analysiere danach, ob du Muster erkennst und es sich um wiederkehrende Ablenkung handelt. Zur Not führe eine Strichliste, damit du schwarz auf weiß siehst, wie viel Produktivzeit dich das kostet.
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Sinn dieser Wochenaufgabe
Was hält dich von der Arbeit ab? Bei mir sind es oft Updates für Software oder Pushmitteilungen, die auf dem Display meines Apple iPhones eingehen. Aufgaben im Haushalt, die ich (noch) nicht erledigt habe. Und dann wären da noch all die vielen Aufgaben, die in meinen Listen bei Trello schlummern. Stopp! Neue Idee – daran muss sofort gearbeitet werden.
Lässt du zu, dass unnütze Dinge deine Zeit auffressen und an deinen Kräften zehren oder wirkst du ihnen entgegen? Sobald du die Ablenkungen realisierst, steuerst du bewusst entgegen. Den Unterschied macht die „bewusste“ Handlung und deine „bewusste“ Wahrnehmung. Erkennst du erst einmal, was dich abhält, siehst du die Welt mit neuen Augen und überlegst, was dir wichtiger ist.
Ja, ich habe gerade genannt, was mich ablenkt. Das heißt jedoch nicht, dass ich all die Dinge in mein Leben lasse – vieles lässt sich später erledigen (nicht aufschieben!) oder kann getrost ignoriert werden.
Vielen kreativen Köpfen geht es nämlich so: „Heute Abend schreibe ich an meinem Roman weiter“. Dann setzen sie sich an ihren Arbeitsplatz und – Ablenkung! Vielleicht haben sie gerade angefangen und – Ablenkung! Die Zeit vergeht wie im Flug und – oh Schreck! – Schlafenszeit. Damit ich morgen auf der Arbeit nicht völlig erschöpft bin, halte ich mich an die gewohnte Schlafzeit.
Fazit: Sie geben nach. Am Ende des Tages stellen sie mit verzogener Miene, Schuldgefühlen und Versagensgedanken fest, wieder nichts geschafft zu haben. Warum? Die Ablenkung war zu groß. „Ich bin einfach nicht dazu gekommen und das, obwohl der Abend stressig war, was bestimmt am Chaos lag.“
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Beispiele und Umgang mit Ablenkung
Doch ich frage euch, Hand aufs Herz: War die Ablenkung zu groß oder haben wir nur nachgegeben?
Fokussiertes Arbeiten erlaubt uns, in den Flowzustand zu kommen. Ablenkung spielt keine große Rolle, weil wir unser Ziel vor Auge behalten, weil wir voll dabei sind. Durch die gezielte Einteilung in A, B und C filterst du, was tatsächlich wichtig ist.
A – Wichtige Ablenkung
Schreit dein Kind, weil die Windel voll ist, wirst du kaum sagen: „Sorry, kann gerade nicht. Ich habe mir vorgenommen, dass ich mindestens zehn Seiten schreibe. In zwei, drei Stunden bin ich bei dir. Deine Windel läuft nicht weg – meine Schreibzeit schon!“
Fällt der Strom aus, hast du ebenfalls ein Problem. Brennt es? Weltuntergang? Aliens landen auf deinem Rasen? Das gehört eindeutig in A, weil die Ablenkung nicht aufschiebbar ist.
B – Kann warten
Dein bester Freund schreibt: „Hey Bro, was geht? Pläne fürs Wochenende?“
Gehört für mich in B, denn ich darf ihm später antworten, wenn mehr Zeit ist. Er verdient sogar die Aufmerksamkeit, nicht zwischen Tür und Angel abgespeist zu werden. Ich hingegen rege mich nicht über jede neue Nachricht von ihm auf.
C – sollte ignoriert werden
Das Handydisplay zeigt an, dass eine Freundin bei Facebook einen neuen Status gepostet hat.
Entweder B oder sogar C.
Du beobachtest, wie es jemand nicht schafft, den neuen Schrank durch die Haustür zu tragen? Kann amüsant sein.
Eindeutig C – das kostet dich deine wertvolle Arbeits- oder Schreibzeit!
Ablenkung und der richtige Umgang
Dein Umgang mit der Ablenkung entscheidet maßgeblich über deine Produktivität. Schreibst du parallel in Whatsapp, lenkt dich das immer wieder ab.
Wenn ich das tue, bekommen die Empfänger nur recht kurze Antworten oder Emojis, weil ich generell weniger schreibe, sondern persönliche oder telefonische Gespräche bevorzuge. Für längere Ausführungen nutze ich Siris Spracherkennung und Diktatfunktion.
Rechtschreibung kümmert mich in Whatsapp nicht – das sind flüchtige Texte, die nach fünf Minuten keinen mehr interessieren. Deshalb überlege ich mittlerweile, ob alles toll sein muss oder ein oberflächliches Bearbeiten ausreicht – nicht nur in Whatsapp, sondern im gesamten Alltag.
Frage dich: „Ist es die eingesetzte Körper- und Gedankenkraft wert?“
Hier habe ich meinem Perfektionisten einen Maulkorb verpasst. Bin ich mit einer für mich wichtigen Sache beschäftigt, schalte ich entweder in den Flugmodus oder gehe nicht ans Telefon, es sei denn, ein fettes A prangt über dem Anruf.
Mit der Zeit entwickelst du ein Gefühl für dich und deine Ablenkung und lernst, wie du Prioritäten setzt. Gib nicht auf, sondern bleib am Ball. Setze deinen Fokus auf die Ablenkung, damit du dir ihrer bewusst wirst. Abschließend eliminierst du sie und ziehst als Sieger aus der Schlacht.
Was hast du bei dieser Wochenaufgabe gelernt? Teile jetzt deine Meinung auf Facebook mit uns!