Zwei Wochen bis zum NaNoWriMo 2020

Zwei Wochen bis zum NaNoWriMo 2020

Allmählich stehen die Schweißperlen nicht nur auf der Stirn, sie fließen beim Gedanken an den NaNoWriMo 2020. Wir zittern, atmen schneller und – ganz klischeehaft: Die Knie schlottern und fühlen sich wie Pudding an. Denn eines ist sicher, der November ist nicht zu stoppen, er rollt unaufhaltsam auf uns zu.

Zwei Wochen und weniger

Ich gebe zu, in keinem der beiden Jahre zuvor war es so knapp, dass ich zwei Wochen vor dem Beginn noch keinen vollständigen Plot hatte. Okay, ich gebe auch zu, beim vorherigen Satz etwas nicht bedacht zu haben. Nein, gelogen habe ich nicht. Stattdessen vergaß ich, wie weit mein Grundgerüst, das „Plot-Skelett“ schon ist. Hier mal eine Erfahrung, die mich viele Nerven gekostet hat:

Innerhalb der letzten zwei Wochen habe ich … Schande über mich … nebenbei eine Vorlage erstellt, die künftig für Serien dient, und die 3-Akt-Struktur auf einem übergeordneten Bogen darstellt, der sich über drei Bände erstreckt. Enttäuscht stieß ich kaum auf brauchbare Informationen im Internet, wie sich denn die 3-Akt-Struktur auf eine Serie übertragen lässt. Wo kommen die Plotpunkte hin? Wo findet der erste Kniff im übergeordneten Plot-Bogen statt? Schließlich taufte ich den übergeordneten Bogen „Overarc“, da ich keinen anerkannten Begriff fand. Nun passt alles (auch in meiner Rübe herrscht wieder Ordnung).

Gekostet hat mich das knapp vier bis fünf Tage der mir zur Verfügung stehenden Schreibzeit. Mehr dazu wird es später mal geben, denn dann lautet das Thema „3-Akt-Struktur auf eine Serie übertragen“. Der Job klang einfacher, als ich noch nicht angefangen hatte.

Falls du auch vor dem Problem stehst, hier ein minimalistischer Ansatz. Grundsätzlich lässt sich die 3-Akt-Struktur recht einfach übertragen: Dein erster Band bildet den ersten Akt, der zweite Band entsprechend den zweiten Akt (erste und zweite Hälfte; Midpoint = Mittelpunkt aller drei Romane) und der dritte Band schließt mit dem dritten Akt ab.

NaNoWriMo 2020 ist brutal

Das war so ziemlich mein größtes Problem und ab da lief es. Meine Entwurfskalkulation war angepasst und erweitert, in iThoughts X eine Mindmap-Vorlage erstellt und ich durfte mich dem Plot widmen. In die Hände spielt mir, dass vieles von damals schon geplant war und ich so ein bröckliges Fundament vor mir liegen hatte und habe. Ohne Grund habe ich damals nicht beschlossen, „Ära der Finsternis“ zu rebooten. Heute weiß ich, warum. Aber ich bin gewachsen und bin aus Autorensicht gebildeter als früher. Ich löste Plotprobleme und baute das Fundament aus.

Was meinem Skelett nun noch fehlt, sind die passenden Fleischstücke. Die wichtigsten Monster sind geplant, die Figuren recht gut im Kopf, nur noch nicht schriftlich, ausgearbeitet und was noch schriftlich fehlt, ist eine gute Übersicht über die Welt. Allerdings habe ich Abstriche gemacht, denn ich wollte alle drei Bände vor dem NaNoWriMo 2020 geplant haben.

Tatsächlich reicht die Zeit nur für den ersten Band. Da dieser auf einem Raumschiff spielt und die anderen beiden Bände auf einem Planeten, sehen die Welten grundverschieden aus. Das erleichtert mir die Planung für den diesjährigen NaNoWriMo 2020. Da kann mir auch Corona keinen Strich durch die Rechnung machen.

Was am NaNoWriMo 2020 so brutal sein soll? Die Geschwindigkeit, mit der er vorrückt und alle Hürden niederschmettert.

Offene Aufgaben halten auf

Vor dem NaNoWriMo 2020 begann ich damit, alle offenen Aufgaben abzuschließen. Keine neuen Ratgeber mehr lesen, das aktuelle Buch lesen, Hörbücher zu Ende hören und nur noch die CD im Auto weiterlaufen zu lassen, weil ich das auf der Fahrt zur Arbeit höre. Im Haushalt fielen ein paar Dinge mehr an, die nicht einkalkuliert waren. Alles, was mein „Orakelsystem“ betrifft, ist weitgehend pausiert.

Jedoch kamen ein paar Sachen dazwischen, die an sich nicht viel Zeit kosten, in der Summe aber ein stattliches Zeitvolumen auf die Waage pressen. Alles in allem bin ich jetzt auf Kurs Richtung NaNoWriMo 2020 und einer ordentlichen Planung. Wäre es ein völlig neues Projekt … hätte ich mir die Zähne an der Tischkante ausgebissen. Ich denke, meine Freundin Sabrina kann ein Lied davon singen, wie oft sie inzwischen von mir hört, wie verdammt eng der Zeitplan wird.

Für euch da draußen hoffe ich, eure Familie nimmt euch ernst und weiß gleichermaßen, wie wichtig euch der NaNoWriMo 2020 ist, sodass ihr ihn ernst nehmt. Haltet die Ohren steif und … plant schön!


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Über Marcel Niggemann

Marcel Niggemann ist als Kaufmann im Einzelhandel in einer PC- und Multimedia-Abteilung tätig. Er weist eine über 20-jährige Erfahrung im EDV-Sektor auf. Seit 2008 veröffentlicht er Romane sowie Ratgeber und führt seit 2017 diesen Blog.